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11
Jun
10

Oz: Australisches Englisch

Heute melde ich mich mal wieder aus der State Library, diesmal um euch etwas zu bilden. Schließlich bin ich ja hier ein aufmerksamer Beobachter und Wissen muß geteilt werden. Und so.

Also los.
1. the hospital vs. hospital
In Australien sagt man offenbar nicht, „They took the victim to the hospital.“ – wie ich es gewöhnt bin – sondern „They took the victim to hospital.“ Das ist mir jetzt schon öfter in der kostenlosen MX Zeitung aufgefallen, und auch eine Google-Suche scheint das zu bestätigen.

2. you vs. y’all vs. youze
Während you bekannterweise sowohl im Singular als auch im Plural stehen kann, verwendet man in den amerikanischen Südstaaten oft y’all als Plural. In Australien ist mir jetzt schon öfter youze (bzw. youse) untergekommen. Ich habe das bei meiner Milchmanntätigkeit durch eine Australierin verifiziert, die aber schnell hinzugefügt hat, „But don’t say that, it’s slang.“

3. no vs. noi
Der australische Dialekt fällt (mir) besonders dadurch auf, daß das no eher wie noi, und parallel dazu know eher wie knoi klingt. Oder wie knouw. Auch das habe ich in meiner Milchmanntätigkeit mit einer Australierin besprochen, und obwohl sie es auch so ausgesprochen hat, hat sie meine Versuche, noi zu sagen, erst nicht verstanden. Hier gibt es offenbar noch Forschungsbedarf. Den australischen Dialekt kann man sich auch im Speech Accent Archive anhören.

4. fair enough
Ein Ausdruck, der mir noch nie vorher so oft untergekommen ist, wie in Australien. Ich könnte aber nicht sicher sagen, daß er typisch australisch ist. The Free Dictionary beschreibt die Bedeutung als: something that you say in order to show that you understand why someone has said or done something.
Mein Teamleader, als ich noch Milchmädchen war, hat fair enough fast so häufig verwendet wie that sorta thing. („We sell milk, bread, eggs, that sorta thing.“ Oder, als ich kündigen wollte, „Well, give it another day, see how you like it, that sorta thing. Explain to people that they should give it a try, they have nothing to lose, that sorta thing.“)

So, das war’s vorerst mal. Wie ich geschrieben habe, bin ich in der State Library, die nicht nur toll ist wegen der vielen Internetcomputer und der Macs, sondern in der sich auch allerlei Gesocks ansammelt. Wenn man nicht jemanden neben sich hat, der hustet, als ob er fast stirbt, dann hat man jemanden, der lärmt, der auf dem Mac fernsieht, mit dem Computer redet und wild auf dem Tisch herumtrommelt. Und nein, das habe ich mir nicht eben übertriebener Weise ausgedacht, sondern so einer sitzt tatsächlich gerade neben mir. Aber nicht mehr lange. Ich gehe.