Archiv für Juni 2010

26
Jun
10

Oz: Reiseplanung

Inzwischen haben wir Perth noch etwas erkundet und uns den King’s Park angeschaut. Das ist angeblich der größter Innenstadtpark der Welt, größer noch als der Central Park. Aber eigentlich ist er gar nicht in der Innenstadt. Dafür hat man dort eine beeindruckende Aussicht über die Stadt und ich kann mir vorstellen, wie toll der Park erst im Sommer sein muß, wenn man sich im Schatten der Bäume auf der Wiese ausbreiten und etwas schlummern kann.

Unser weiterer Reiseverlauf ist nun auch geplant: Erstmal eine dreitägige Reise in den Süden ab Montag, und ab Freitag dann eine 21-tägige Reise über Exmouth, Broome, bis hoch nach Darwin. Da kann man nur hoffen, daß die Mitreisenden und die Reiseleiter nett sind! Aber ich freue mich darauf, den Westen zu sehen, da viele Leute sagen, das wäre der schönste Teil Australiens. Angeblich sieht es da so aus, wie man sich Australien gemeinhin vorstellt: menschenleer, mit Wüste und mit tollen Stränden. Ich bin gespannt!

Anschließend wollen wir vermutlich nach Sydney und uns dann erneut um die Arbeitssuche kümmern. Und wenn wir dann etwas Geld verdient haben (endlich mal), können wir gegen Ende des Jahres noch die Ostküste erforschen und dann geht’s heim nach Deutschland, rechtzeitig zur Weihnachtszeit und zu den Plätzerln und dem Stollen.

Hier kommt noch das angekündigte Foto vom Witch’s Hat Hostel, mit dem ich wirklich sehr zufrieden bin. Besonders auch der Manager, Hopper, ist sehr nett und hat uns beraten mit unserer Reiseplanung und uns einen günstigen Preis ausgehandelt. Er war selbst mal Reiseleiter und kennt sich aus. :)

24
Jun
10

Oz: Regen im sonnigen Perth

Inzwischen sind wir nach Perth vorgedrungen, in die – wie es in einer Broschüre der Visitor Information heißt – sonnigste Stadt Australiens. Und was war? Regen! Wobei ich feststellen muß, daß es jetzt gerade, während ich dies tippe, auch noch regnet, obwohl die Sonne scheint. Ominös.

Unser Flug ging um 6:30 Uhr, weshalb wir kurz vor 4 Uhr früh aufgestanden sind und uns mit unseren erstaunlich schweren Rucksäcken zum Flughafen aufgemacht haben. Wenn man Backpacker ist, dann ist das eigentlich ähnlich wie beim Profisport. Nicht nur, weil man sich ständig körperlich abmühen muß, sondern auch weil man alle paar Wochen gewogen wird – bzw. das Gepäck – und jedes mal muß man hoffen, daß es noch in der richtigen Gewichtsklasse ist. Ich meine, mich zu erinnern, daß mein Gepäck damals in Deutschland noch 15kg gewogen hat. Heute hatte es schon 19,5kg. In Australien ist das insofern unproblematisch, da das Gepäck 23kg wiegen darf, aber international liegt die Grenze bei 20kg, da ist das schon beunruhigend. Und wiegen eine Hose, drei T-Shirts und zwei Tagebücher wirklich 4,5kg, oder woher kommt plötzlich das ganze Gewicht?

Nunja. Unser momentanes Hostel ist das Witch’s Hat, das seinen Namen offenbar von dem Türmchen hat, das aus dem Haus herausragt. Demnächst (wenn es nicht mehr regnet) werde ich mal ein Foto machen. Wir haben ein kleines aber angenehmes 2er-Zimmer für $28 pro Person/Nacht, und nun hoffe ich, daß es nachts nicht zu kalt wird und daß der laute Italiener, der vorhin ständig herumgeschrien hat, nachts die Klappe hält.

22
Jun
10

Oz: Ab nach Perth

So, es ist soweit. Wir haben uns entschlossen, das kalte Melbourne hinter uns zu lassen und nach Perth weiterzuziehen. Einerseits nicht schlecht, denn nach so langer Zeit wird Melbourne etwas langweilig, andererseits habe ich mich jetzt in Melbourne eingelebt und es ist schon ein seltsamer Gedanke, daß ich hier vielleicht nie wieder hinkomme.

Trotz allem freue ich mich aber, daß wir so unsere Mitbewohner loswerden – zwei asiatische Mädchen, die nicht mal zurückgrüßen, wenn man Hallo sagt und die sich langsam aber sich immer mehr im Zimmer ausbreiten, wie ein Ausschlag.

Unsere letzten Tag hier haben wir ruhig verbracht, waren lange in der State Library, haben einen Hamburger von Burger Edge gegessen (mjam), dem Federation Square „Auf Wiedersehen“ gesagt und noch einmal abschließend den Coles beim Southern Cross besucht, um uns ein paar Plätzchen fürs Frühstück morgen zu kaufen.

Ich bin gespannt, was Perth bringt!

11
Jun
10

Oz: Australisches Englisch

Heute melde ich mich mal wieder aus der State Library, diesmal um euch etwas zu bilden. Schließlich bin ich ja hier ein aufmerksamer Beobachter und Wissen muß geteilt werden. Und so.

Also los.
1. the hospital vs. hospital
In Australien sagt man offenbar nicht, „They took the victim to the hospital.“ – wie ich es gewöhnt bin – sondern „They took the victim to hospital.“ Das ist mir jetzt schon öfter in der kostenlosen MX Zeitung aufgefallen, und auch eine Google-Suche scheint das zu bestätigen.

2. you vs. y’all vs. youze
Während you bekannterweise sowohl im Singular als auch im Plural stehen kann, verwendet man in den amerikanischen Südstaaten oft y’all als Plural. In Australien ist mir jetzt schon öfter youze (bzw. youse) untergekommen. Ich habe das bei meiner Milchmanntätigkeit durch eine Australierin verifiziert, die aber schnell hinzugefügt hat, „But don’t say that, it’s slang.“

3. no vs. noi
Der australische Dialekt fällt (mir) besonders dadurch auf, daß das no eher wie noi, und parallel dazu know eher wie knoi klingt. Oder wie knouw. Auch das habe ich in meiner Milchmanntätigkeit mit einer Australierin besprochen, und obwohl sie es auch so ausgesprochen hat, hat sie meine Versuche, noi zu sagen, erst nicht verstanden. Hier gibt es offenbar noch Forschungsbedarf. Den australischen Dialekt kann man sich auch im Speech Accent Archive anhören.

4. fair enough
Ein Ausdruck, der mir noch nie vorher so oft untergekommen ist, wie in Australien. Ich könnte aber nicht sicher sagen, daß er typisch australisch ist. The Free Dictionary beschreibt die Bedeutung als: something that you say in order to show that you understand why someone has said or done something.
Mein Teamleader, als ich noch Milchmädchen war, hat fair enough fast so häufig verwendet wie that sorta thing. („We sell milk, bread, eggs, that sorta thing.“ Oder, als ich kündigen wollte, „Well, give it another day, see how you like it, that sorta thing. Explain to people that they should give it a try, they have nothing to lose, that sorta thing.“)

So, das war’s vorerst mal. Wie ich geschrieben habe, bin ich in der State Library, die nicht nur toll ist wegen der vielen Internetcomputer und der Macs, sondern in der sich auch allerlei Gesocks ansammelt. Wenn man nicht jemanden neben sich hat, der hustet, als ob er fast stirbt, dann hat man jemanden, der lärmt, der auf dem Mac fernsieht, mit dem Computer redet und wild auf dem Tisch herumtrommelt. Und nein, das habe ich mir nicht eben übertriebener Weise ausgedacht, sondern so einer sitzt tatsächlich gerade neben mir. Aber nicht mehr lange. Ich gehe.

06
Jun
10

Oz: Herbstlicher Juni

Es ist kalt geworden in Melbourne. Der Juni hat begonnen und schon ist es richtig herbstlich, die Blätter fallen von den Bäumen, es regnet. Zum Glück haben wir den gestrigen Tag hauptsächlich drinnen verbracht. Erst in der State Library, dann im South Wharf-Einkaufszentrum. Ich bin mit drei normalen Alltagshosen angereist, wobei die eine inzwischen ein Loch bekommen hat, und in den anderen beiden leider zwei verschiedene Stifte ausgelaufen sind. Seit 28 Jahren ist mir kein Stift in einer Tasche ausgelaufen, aber in Australien gleich zweimal in einem Monat. Die Waschmaschine wird ja schon mit normalem Schmutz kaum fertig, bei Tintenflecken hilft da gar nichts mehr. Es kommt mir zwar so vor, als ob die Flecken bei jedem Waschen etwas die Farbe ändern und sich manchmal im nassen Zustand noch auf andere Kleidungsstücke verteilen, aber ich habe die Hoffnung aufgegeben, daß sie eines Tages ganz verschwinden.

Jedenfalls mußte also eine neue Hose her, weshalb ich den Nachmittag in diversen Kleidungsgeschäften damit verbracht habe, mich in meist zu kleine Jeans zu zwängen, bis ich dann doch mal eine Hose gefunden hab, die erstaunlich gut gepaßt hat. Dann war der Tag aber auch schon wieder vorbei. Wenn man keine Arbeit hat, ist es aber gar nicht so schlimm, wenn man einen Tag mit der Kleidungssuche verbringt.

Abgesehen von der halbherzigen Arbeitssuche, die ich jeden Tag betreibe, habe ich mir aus lauter Langeweile auch mal wieder Lifehacker.com angeschaut, und wäre jetzt gerne daheim, um Mauskunst zu machen, ein ungarisches Bücherregal zu bauen, meine Kabel aufzuräumen (Punkt 1, ganz unten), Videos schneller abzuspielen und Fotos kreativ zu bearbeiten. Aber das muß ich wohl verschieben. Projekt 2011. Schließlich bin ich in Australien, das muß ich auch ausnutzen. Wenn wir nicht bald Arbeit finden, vielleicht reisen wir dann einfach schonmal an die Westküste und schauen, was es da so gibt.

Hier noch ein paar abschließende Links, als Erinnerung für mich – Projekt 2011!

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